Wenn ich mir im Allgemeinen überlege, wie es ist das Übertreten oder das Annehmen eines neuen Glaubens komme ich nicht umhin diese Aufgabe von drei Freunden erledigen zu lassen. Das wichtigste dabei ist deren Alter von 32 und 7 Jahren und 1 Jahr.
Nun kann man dem 32jährigen zubilligen gewisse Sympathie für die jeweilige Religion zu empfinden erst vor kurzer oder schon sehr langer Zeit. Da ist es dann nur mehr eine Formalität die entsprechenden Schritte zu unternehmen. Auch beim 7jährigen lassen sich die Beweggründe im großen Stil ganz einfach nachzuvollziehen, etwa so: „Papa, diese Religion will ich haben!“ Für jeden der es vernimmt eine klare Forderung und nur zu verständlich.
Aber. Was sollen wir uns nur beim 1jährigen dabei denken, wenn wir erfahren, dass er sich für eine Religion entschieden haben soll aus freien und eigenen Stücken? Das ist doch einfach undenkbar.
Erinnert mich an das „Bonmot“ vom ungarischen Geigenspieler in der Wüste. Der Ungar kommt in eine Oase, müde von der Sonne schläft er ein. Am Abend kommt der Löwe und brüllt, will seine Mahlzeit einnehmen. Da beginnt der Mann auf seiner Geige zu spielen und der Löwe ist entzückt und entschwindet aus der Oase. Tags darauf das gleiche Spiel. In der heißen Mittagssonne kommt ein anderer Löwe und will den Weltenbummler fressen. Abermals spielt er auf seiner Geige und der perplexe Löwe taumelt aus dem Palmenhain. Aber am dritten Tag, als es Dunkel wurde, da kam erneut ein Löwe. Frohen Mutes nimmt unser Musiker sein Gerät und beginnt zu spielen. Der dritte Löwe brüllt nur freudig, springt auf den Gelegenheitsmusikanten und frisst ihn mit Haut und Haaren. Oben in dem Fächerwerk der Bäume unterhalten sich darüber zwei Affen: „Siehst du, ich habe es dir gesagt, wenn der Taubstumme kommt, ist es mit der Show vorbei!“