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Dieses Thema hat 4 Antworten
und wurde 696 mal aufgerufen
 Allgemeine Philosophie
Pierre Offline

Pantheist


Beiträge: 220

24.09.2006 13:02
Das Thomas-Syndrom Antworten
(Die Ähnlichkeit der Namen mit tatsächlich lebenden Personen ist rein zufällig,
und hat mit der Beschreibung in keinster Weise eine beabsichtigte Gemeinsamkeit)


Bisher war in christlich-katholischen Kreisen der Name Thomas mit dem Ungläubigen verbunden,
der die Auferstehung des Herrn leugnete, eine Selbstverständlichkeit.
Wie bekannt sein sollte, legte er seine Hände in die Wunden des Auferstandenen !!

Seit kurzer Zeit kennen wir aber auch das Thomas Evangelium, und hier finden wir eine ganz neue Darstellung:

(13) Jesus sprach zu seinen Jüngern: Vergleicht mich, sagt mir, wem ich gleiche. Simon Petrus sprach zu ihm: Du gleichst einem gerechten Engel. Matthäus sprach zu ihm: Du gleichst einem weisen Philosophen. Thomas sprach zu ihm: Meister, mein Mund wird es absolut nicht zulassen, dass ich sage, wem du gleichst. Jesus sprach: Ich bin nicht dein Meister, denn du hast dich berauscht an der sprudelnden Quelle, die ich hervorströmen ließ. Und er nahm ihn und zog sich zurück und sagte ihm drei Worte. Als Thomas aber zu seinen Gefährten zurückgekehrt war, fragten sie ihn: Was hat dir Jesus gesagt? Thomas sprach zu ihnen: Wenn ich euch eines der Worte sage, die er mir gesagt hat, werdet ihr Steine nehmen und sie gegen mich werfen, und ein Feuer wird aus den Steinen hervorkommen und euch verbrennen.

Nun wissen wir zusätzlich, Jesus war als Aufklärer und Berater unterwegs. So erklärte er unter anderem, Elias hat das gleiche Geburtsmonat wie Bartholomäus, im Löwen war David, Moses war Skorpion, so wie Thomas, Salomon war gleich dem Waagezeichen, und so weiter.

Vom Thomas-Syndrom sprechen wir daher nun, wenn eine oder mehrer Personen sich auf Grund von einfachen Übereinstimmungen von Buchstaben, Ziffern oder bildlicher Darstellungen, zu Handlungen hinreissen lassen, die in der Vergangenheit unter diesen Aspekten stattgefunden haben, und die eigentliche Entfaltungskraft vermissen lassen.

Mit anderen Worten, wurde mit dem Mosesvergleich gelegentlich ein Floh ins Ohr gesetzt,
was bei der Ähnlichkeit mit David, Abraham oder Salomon damals weniger Anklang fand.
In der Folge wurde auf diesem Boden eine zündende Idee geboren,
der sich die Mehrheit der Gruppe angeschlossen hatte, mit dem Motto,
jetzt oder nie! - wann dann?

Wir haben etwas, das ihr nicht habt.
Gleicht dem Spielchen, du bist stärker als ich, aber wenn mein Papa kommt, der wird deinen Papa verdreschen!

In dem Zitat von Thomas finden wir noch einige andere Bestätigungen, die richtige Reihenfolge der Jünger:
1. Petrus, 2. Mathäus, 3. (Jakobus) - mit dem Thomas seine Auseinandersetzung am Ende des Herganges ausfechten mußte.
Der Bruder des Johannes, wie man sagt.

Was wird er zu ihm wohl gesprochen haben, der Jakobus, nachdem alles verloren war

Vielleicht: "Zisch ab, Schlange!"

Mit anderen Worten, und das ist das eigentliche dramatische daran, denn was macht es schon aus, wenn für eine Angelegenheit die Namen und Personen tauschen und das Ergebnis das gleiche ist?
Mit anderen Worten, und das ist das eigentliche dramatische daran, dieser Vorfall mit der Begründung der Auslösung und dem Mitwirken alle Beteiligten, er diente als Vorlage für die Entwicklung des Modelles Anti-Christ. Dessen Vorläufer eigentlich ein Anti-Moses gewesen ist. Eine Gruppenarbeit der Verdrängung, an der Sigmund Freud oder Alfred Jung ihre helle Freude gehabt hätten, wenn sie dessen Erkennen möglich gewesen wären.

Bleibt noch die Frage offen, ob der Tod und die Leichenschändung genug Stopp bedeutete, um diesen Vorgang zu beenden, oder hier eine Fortsetzung stattgefunden hat, in der Herrbeiführung der Inhaftierung des Jakobus - das ist klar, und des Petrus, der etwas neu Erlebtes aufweisen konnte, was ein anderer Teilnehmer der Gruppe leider nicht besaß, und scheinbar zur Leitung derselben Gemeinschaft die sich in Veränderung und Auflösung präsentierte, und Einverleibung des neu erfahrenen Wissens, notwendig gewesen wäre.

Pierre

Ash Offline

Forumkenner

Beiträge: 343

24.09.2006 17:07
#2 RE: Das Thomas-Syndrom Antworten

Heheh was sagt denn der Thomas dazu...

Pierre Offline

Pantheist


Beiträge: 220

24.09.2006 18:59
#3 RE: Das Thomas-Syndrom Antworten

Thomas Didymus, der Evangelist, sagt gar nicht viel dazu ...

außer, dass er in organisatorischen Dingen gar nicht soooo bewandert ist.
Er schätzt eine einfache Prosa.

Von den über hundert Lehrsätzen sind mir 3 aufgefallen,
zum Teil ganz neue und dann wieder alte bestätigend:

(4) Jesus sprach: Der alte Mensch wird nicht zögern in seinem Alter, ein kleines Kind von sieben Tagen zu befragen über den Ort des Lebens, und er wird leben; denn viele Erste werden die Letzten werden, und sie werden ein einziger werden.

(38) Jesus sprach: Oft habt ihr gewünscht, diese Worte zu hören, die ich euch sage, und ihr habt keinen anderen, von dem ihr sie hören könnt. Tage werden kommen, da ihr mich suchen und nicht finden werdet.

(59) Jesus sprach: Schaut auf den Lebendigen, solange ihr lebt, damit ihr nicht sterbt und dann versucht, ihn zu sehen. Ihr werdet ihn nicht sehen können.

Pierre

Gysi Offline

Atheist


Beiträge: 410

24.09.2006 19:03
#4 Das Thomas-Syndrom Antworten

In Antwort auf:
(38) Jesus sprach: Oft habt ihr gewünscht, diese Worte zu hören, die ich euch sage, und ihr habt keinen anderen, von dem ihr sie hören könnt. Tage werden kommen, da ihr mich suchen und nicht finden werdet.
Aber in der Religion-City vielleicht?

Gysi
_____________________
A million heads are better than one! (John Lennon)

Pierre Offline

Pantheist


Beiträge: 220

24.09.2006 19:39
#5 RE: Das Thomas-Syndrom Antworten

Jaja, mach dich nur lustig darüber, alter Wuschelkopf.

In Antwort auf:
(4) Jesus sprach: Der alte Mensch wird nicht zögern in seinem Alter, ein kleines Kind von sieben Tagen zu befragen über den Ort des Lebens, und er wird leben; denn viele Erste werden die Letzten werden, und sie werden ein einziger werden.




In einigen Zeilen wie hier ist sehr viel taktisches Geschick und Kobinatorik enthalten.
Das Kind, das nicht zu erreichen ist. Der alte Mann - einer muß der älteste sein - der die Rolle des Ersten übernimmt.
Am Ende sind alle tot: das Neugeborene, der alte Mann und der Erste. Eigentlich viele Erste ...

Pierre

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